Die „Kunst des Sepik“, die im Rahmen der Ausstellung „Tanz der Ahnen“ seit dem 18. März 2015 im Martin-Gropius-Bau zu sehen ist, wurde von ethnologischen Entdeckern früh bewundert – und doch lange Zeit, bis in die 1980er Jahre hinein, unter dem Schlagwort „Primitivismus“ abgetan. Dabei entwickelten die Kunstwerke aus dem Gebiet des Mittel- und Unterlaufes des Flusses Sepik in Papua-Neuguinea schon früh eine Faszination weit über ethnologische Interessen hinaus. Bereits am Beginn des 20. Jahrhunderts zeigten sich europäische Künstler begeistert und inspiriert von der Kunst der Sepik-Region. Etwa 220 Kunstwerke aus diesem Areal, in dem mehr als neunzig verschiedene Sprachen gesprochen werden, sind nun im Martin-Gropius-Bau zu sehen. Bei der Eröffnung der Ausstellung am 17. März 2015 nahm Kurator Markus Schindlbeck die Anwesenden mit auf eine überaus lebendige Reise entlang des Sepik – und demonstrierte einen rituellen Gesang für die Geister der Ahnen.
Die Ausstellung „Tanz der Ahnen“ ist noch bis zum 14. Juni 2015 im Martin-Gropius-Bau zu sehen.
Vorschaubild: Maske; Holz, Rotan, Pigmente; 44 x 22 cm, unterer Sepik, Papua-Neuguinea. Vor 1920. Einlieferer Arthur Speyer. Vb 5537 © Museum der Kulturen Basel, Foto: Claude Germain