Am Montagmorgen meinte man, wie alljährlich Anfang Februar, weißen Rauch über dem Haus der Berliner Festspiele aufsteigen zu sehen. Die Theatertreffen-Jury gab ihre Auswahl zehn bemerkenswerter Inszenierungen bekannt, die zum Festival im Mai nach Berlin eingeladen werden. In diesem Rahmen stellten die Juroren jede Inszenierung vor und erklärten, was sie so bemerkenswert macht.
Barbara Burckhardt über „Common Ground“
„Ich habe in diesem Jahr […] keinen Abend gesehen, den ich emotional so stark gefunden hätte.“ – Barbara Burckhardt
Stephan Reuter über „die unverheiratete“
„Diese Stefanie Reinsperger wird uns noch zu reden geben.“ – Stephan Reuter
Bernd Noack über „John Gabriel Borkman“
„… ein düsterer, bedrückender Beton-Unort, in dem sich die Menschen wie zur Strafe begegnen.“ – Bernd Noack
Till Briegleb über „Atlas der abgelegenen Inseln“
„… eine primär musikalische Arbeit, die uns in ihrer Feinheit sehr fasziniert hat.“ – Till Briegleb
Andreas Wilink über „Warten auf Godot“
„Hinter dem von schwarzen Vorhängen begrenzten Spielfeld ist also das Nichts, also ein hermetischer Raum, also ein Sperrbezirk, und ein Freiraum auch.“ – Andreas Wilink
Barbara Burckhardt über „Die Schutzbefohlenen“
„… ein Anstoß an ein Gespräch, das noch viel weiter gehen muss.“ – Barbara Burckhardt
Peter Laudenbach über „Warum läuft Herr R. Amok?“
Dieses Video ist nicht mehr verfügbar.
„… eine Art sadistisches Menschenexperiment […] den Figuren gegenüber so sadistisch wie die Verhältnisse, in denen sie leben.“ – Peter Laudenbach
Bernd Noack über „Das Fest“
„Es ist verblüffend, wie aus purem Übermut etwas in stillen Ernst kippen kann – und wieder zurück.“ – Bernd Noack
Wolfgang Huber-Lang über „Die lächerliche Finsternis“
„… ein Versuch, mit großer anarchischer Lust das unmögliche Theater möglich zu machen.“ – Wolfgang Huber-Lang
Till Briegleb über „Baal“
„Wir hoffen sehr, dass diese Einladung auch ein kleiner Impuls an die Brecht-Erben ist, sich noch einmal Gedanken zu machen, ob man gerade einen so politischen „Baal“ mit Urheberrechtsstreitigkeiten verhindern sollte.“ – Till Briegleb